In unserem Azubi-Blog erklären wir jede Woche einen Begriff aus dem ABC der IT-Security. Heute: R wie Rechenzentrum.
Ein Rechenzentrum ist eine zentralisierte Lagerung für die Speicherung, Verwaltung und Verarbeitung von sensiblen Daten und Informationen. Das Rechenzentrum ist ein Dienstleistungsunternehmen, welches Rechenleistung der eigenen oder fremden Firmen gegen Entgelt zur Verfügung stellt. In Deutschland gibt es ca. 50000 Rechenzentren, die genaue Anzahl ist nicht bekannt. Sehr viele Standorte sind zudem geheim. Etwa 85% sind unternehmenseigene Rechenzentren, die auch Data Center genannt werden oder aus lediglich einem Serverraum oder sogar nur aus einem Serverschrank bestehen. Zusammengefasst ist ein Rechenzentrum ein Ort, um die Daten einer Firma in einer sicheren und rund um die Uhr überwachten, temperaturkontrollierten Einrichtung zu lagern, die im Falle eines Stromausfalls über eine Notfallstromversorgung verfügt, um die sichere Speicherung von Daten zu gewährleisten. Somit benötigen die Unternehmen weniger Zeit bei der Verwaltung der Infrastruktur, auf der sie ihre Daten speichern und können sich so voll und ganz um das Tagesgeschäft kümmern.
Für den optimalen Betrieb der technischen Infrastruktur eines Rechenzentrums kommt es auf verschiedene Bereiche an. Neben der eigentlichen IT-Technik und der Hochgeschwindigkeitsanbindung an das Internet spielen auch Umgebungskontrollsysteme, Stromversorgung und Sicherheitsmaßnahmen eine wichtige Rolle. Nur wenn alle Bereiche effektiv zusammenarbeiten, können die Hardware am Laufen und die Webauftritte stets online verfügbar gehalten werden.
Da alle Geräte im Rechenzentrum mit Strom versorgt werden müssen, ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für ein Rechenzentrum Pflicht. Eine erste Maßnahme ist es, dass die Stromanschlüsse redundant vorhanden sind und im besten Fall von zwei unterschiedlichen Energieversorgern gespeist werden. Zur Überbrückung kurzer Stromausfälle steht eine Batterie zur Verfügung. Bei langanhaltenden Stromausfällen übernimmt ein eigener Dieselgenerator die gesamte Stromversorgung für das Rechenzentrum.
Da im Rechenzentrum sensible Daten liegen, ist es wichtig, dass dort die Sicherheit eine wichtige Rolle spielt. Aus Sicherheitsgründen sollte nur autorisierten Personen der Zugang gestattet sein. Zugangsbeschränkungen per Keycards oder Fingerabdruckscanner garantieren einen kontrollierten Zutritt. Alle Rechenzentren sind zudem mit modernster Videoüberwachung ausgestattet, damit das Personal jederzeit einen Überblick über die Anlage hat. Spezielle Brandschutzsysteme mit Löschgasen schützen Equipment und Personen bei Ausbruch eines Feuers.
Rechenzentren können sich auszeichnen lassen. Anhand einer 4-stufigen Bewertungsskala werden Rechenzentren in verschiedensten Kriterien überprüft. In Deutschland gibt es verschiedene Zertifizierungsstellen. Ein prominentes Beispiel ist der Technische Überwachungsverein „TÜV“. Die Zertifizierung wird auch über das Datacenter Star Audit „DCSA“ vorgenommen. Ein Gütesigel gibt dabei interessierten Kunden Auskunft über die Qualität und Infrastruktur eines Rechenzentrums.
Das Rechenzentrum bietet somit viele weitere Sicherheitsmaßnahmen und erfüllt viele Sicherheitsanforderungen, welche im eigenen Serverraum nicht immer umgesetzt werden können. Somit lohnt sich für viele auch kostentechnisch ein Umzug der Systeme ins Rechenzentrum.
Zusätzlich zu den oben genannten Features gilt es das Rechenzentrum auch vor Angriffen über das Web zu schützen. Firewall, redundante Stromversorgungen der Server und Switche sowie redundante Netzwerktechnik sind hier ein Muss.