Der Trend des Cloud-Computings im Rechenzentrum findet in Deutschland immer mehr Anklang.
Statt sich die eigene Infrastruktur im Haus aufzubauen, wird dabei die Infrastruktur und Software im Rechenzentrum bereitgestellt. Dies bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Welches der beiden Systeme besser ist, hängt vom Betrieb und seinen Bedürfnissen ab.
Bei der On-Premise Lösung stehen die Server und Infrastruktur im Betrieb. Dabei kümmert sich die interne IT um die Wartung und Bereitstellung. Die Daten bleiben dabei ebenfalls im Betrieb und werden nicht an Dritte verteilt. Eine Internetverbindung ist somit nicht zwangsweiße nötig, um auf Programme zuzugreifen und zu arbeiten. Ebenfalls kann ältere Software, die aus Kompatibilitätsgründen nicht auf neuer Hardware und neuen Betriebssystemen läuft, bereitgestellt werden. Der Wartungsaufwand ist dabei für die interne IT immens, da sie auch für das Bereitstellen, Patchen und die Fehlerbehebung zuständig ist. Die Hardware muss im Vorfeld bezahlt werden, mit Bedacht auf zukünftige Bedürfnisse. Die Hardware ist ebenfalls nicht flexibel, es wird das genutzt, was da ist. Wenn mehr Speicherplatz benötigt wird, muss neu gekauft und erweitert werden. Wenn die Leistung nachlässt, muss ebenfalls ein neuer Server angeschafft werden. Wenn das Büro ausgeweitet wird oder neue Arbeitsplätze hinzukommen, muss die Infrastruktur überarbeitet werden. Hinzu kommt der Überblick über die Netzwerkinfrastruktur und ihre Wartung.
Im Rechenzentrum wird dem Betrieb eine Plattform als Service (PaaS), Infrastruktur (Iaas) und Software (SaaS) bereitgestellt. Dabei wird über das Internet eine Verbindung zum Betrieb aufgebaut, über die anschließend alle Dienste zur Verfügung gestellt werden. Der Betrieb nennt dabei seine Bedürfnisse; diese werden ebenfalls vom Dienstleister aufgenommen und überprüft. Der Dienstleister stellt die Server, Dienste, Software und Website bereit. Die Mitarbeiter des Betriebs sind damit nicht mehr an Geräte und Standorte gebunden. Die interne IT muss sich nicht mehr um Bereitstellung und Wartung kümmern, da dies vom Dienstleister im Hintergrund geschieht.
Änderungen im Betrieb, ob es der Ausbau der Arbeitsplätze ist oder ein Umzug, haben keine Auswirkung auf die Verfügbarkeit. Es muss keine neue Hardware angeschafft werden. Mehr Speicherplatz und Leistung können dem Betrieb schnell zur Verfügung bereitgestellt werden. Das Bereitstellen und Warten wird mit einer monatlichen Summe bezahlt, statt teure Hardware im Vorfeld zu kaufen. Im Gegensatz zum On-Premise gehört dafür dem Betrieb nicht die Hardware, sie wird nur gemietet. Fehlerbehebungen, Ausfall der Hardware und Reaktionszeiten ist in der Service Level Agreement (SLA) geklärt. Die Betriebsdaten müssen nach Datenschutzrecht behandelt und gesichert werden. Dadurch, dass die Systeme immer auf dem neusten Stand sind, ist die Kompatibilität mit alter Software nicht gegeben.
In der On-Premise Umgebung wird durch hohe Einmalzahlungen eine Infrastruktur bereitgestellt. Der Aufwand für die interne IT ist dabei immens, da das Umsetzen und die Dokumentation als auch Wartung und Fehlerbehebung gestemmt werden müssen.
Im Rechenzentrum übernimmt dies der Dienstleister, sodass hier kein Aufwand für den Betrieb zustande kommt. Das geschulte Personal hat das Know-How und die Werkzeuge, die benötigt werden, parat. On-Premise werden eventuell Sub-Unternehmen benötigt, die die interne IT unterstützen. Durch die Up-to-Date Systeme im Rechenzentrum kann die Bereitstellung alter Software nicht gewährleistet werden, wodurch Umstellungen im Softwarebereich vorgenommen werden müssen. In Haus können ältere Systeme, die kompatibel sind, weiter betrieben werden, mit all ihren Sicherheitsrisiken.
Bei On-Premise sind Lizenzen ein fortlaufender Kostenfaktor, ob es um neue Software oder bestehende geht. Im Rechenzentrum wird diese Aufgabe ebenfalls vom Dienstleister übernommen und in der monatlichen Zahlung berücksichtigt. Durch die Verlagerung der Wartung und Bereitstellung wird die interne IT entlastet, wodurch Personalkosten gespart werden können.
Während On-Prem die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden müssen, und Erweiterungen und Verbesserungen kostspielig sind, sind die Ressourcen im Rechenzentrum flexibel. Die Skalierbarkeit im Rechenzentrum ist einfacher gegeben und einfacher zu realisieren. Die Kontrolle der Systeme wird dabei in die fähigen Hände des Dienstleisters übergeben, die sich mithilfe von professionellen Tools und Know-How um die Bedürfnisse des Betriebs kümmern. Durch das Verlagern der Verarbeitung wird im Betrieb keine anspruchsvolle Hardware für die Mitarbeiter benötigt, da das Verarbeiten der Daten im Rechenzentrum stattfindet. Eine beständige Internetverbindung ist für das Rechenzentrum ein Muss, wobei das heutzutage nur noch ein Problem in ländlichen Regionen darstellt. Der Vorteil dabei ist, dass Homeoffice von überall her möglich ist und die Räumlichkeiten, die Sicherheit und die Kosten des Betreibens im Betrieb ausbleiben.
Die Vor- und Nachteile sind kundenspezifisch. Ein Abwägen, ob sich der Umzug in das Rechenzentrum lohnt, oder On-Premise betrieben wird, hängt ganz von den Bedürfnissen des Betriebs ab.