Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange. Die Rede ist von Industrie 4.0, die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Produkten, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen. Der Industriestandort Deutschland kann sich dadurch berechtigte Hoffnungen auf mehr Wachstum und Wohlstand machen.
Aber was sind eigentlich die Chancen im Vergleich zu den Risiken und Herausforderungen der Industrie 4.0?
Mit der zunehmenden Digitalisierung in der Industrie ist eine zusätzliche Steigerung der Effizienz möglich. Je besser Maschinen und Anlagen mit Warenwirtschafts- und Logistiksystemen verbunden sind, umso mehr Potenzial für mehr Effizienz entsteht. Jede Insellösung, mit der Daten per Hand in ein anderes System übertragen werden müssen, schwächt die transparente Übersicht, ist anfällig für Fehler und verzögert die Prozesse maßgeblich.
Die Maschinen in der Smart Factory werden ihre Aufgaben nicht nur nach ihrer Programmierung erfüllen, sondern sie regelrecht erlernen und Prozesse selbstständig optimieren, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Routineprozesse können in Algorithmen formuliert und einer Maschine überlassen werden. Die Arbeit der Menschen wird sich dadurch verändern, es entstehen mehr Freiheiten, der Mensch gewinnt Zeit. Dadurch sind flexible Arbeitszeiten möglich, Schichtarbeit wird überflüssig und die Work-Life-Balance profitiert mit.
Ungefähr 12% aller Industriearbeitsplätze können durch automatisierte Maschinen gestrichen werden. Hier liegen große Herausforderungen, denen die Wirtschaft und der Bildungssektor gewachsen sein müssen.
Mitarbeiter, die dadurch ohne Arbeit sind, müssen sich neue Aufgabengebiete erschließen. Dafür benötigt es Weiterbildungen und Umschulungen. Aus dem Wegfall monotoner Arbeiten ergeben sich neue Aufgaben. Damit diese Veränderungen angenommen werden, müssen betroffene Unternehmen ein gutes Change-Management auf die Beine stellen und die Mitarbeiter abholen, um sie in die neue Arbeitswelt zu führen.
Unternehmen, die bisher kaum Wert auf IT-Sicherheit gelegt haben und wenig vernetzt waren, haben eine besonders große Hürde zu bewältigen. Doch auch bei allen anderen liegt hier wohl die größte Herausforderung.
Die nun vernetzten Maschinen versenden regelmäßig große Mengen an Daten und jedes Netz hat seine Schwachstellen und ist angreifbar. Eine sichere Verschlüsselung und Datensicherheit können nur durch einen kompetenten Partner mit den richtigen Spezialisten garantiert werden. Dies ist oft sehr kostspielig für die Unternehmen, aber unausweichlich. Eine falsche Wahl des Dienstleisters kann hohe Kosten bedeuten und im Zweifel auch Datenverlust nach sich ziehen.
Die Umstellung auf Automatisierung oder die Einrichtung eines zuverlässigen Netzwerks kosten die Unternehmen zwar viel Geld, können sich aber bereits nach wenigen Jahren rentieren. Der Return of Investment sollte aber genauestens eingeschätzt werden, sonst werden aus großen Chancen schnell noch größere Risiken.
Eine weitere Hürde bei der Industrie 4.0 ist der Breitbandausbau. Wirtschaft und Unternehmen, gerade in ländlichen Regionen, müssen besser und stabiler an das Internet angebunden werden. Noch heute sind nicht alle Industriegebiete an das schnelle Internet angeschlossen. Hier ist die Politik gefragt, Druck auf die Provider und Internetanbieter auszuüben.
Die Industrie 4.0 erfordert grundlegende Veränderungen. Zahlreiche Chancen, die in der Produktion bisher nicht möglich waren, stehen der Optimierung von Prozessen, etablierten IT-Systemen und geschulten Mitarbeitern gegenüber.
Umweltschutz und Kostenersparnis durch effiziente Maschinen sind bei einer guten Planung unter Berücksichtigung der Risiken möglich. Durch eine Umstellung bleiben Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig. Starten Sie jetzt durch, in der Industrie 4.0.