Unsere Techniker erlebten im Januar und auch im Februar eine spannende Überraschung bei den Windows Updates für Exchange 2013 Server: Nach der Installation der Updates haben die Exchange-Server ihre Netzwerkkarten vergessen. Für einen Exchange-Server ein immenses Problem.
Die Auswirkungen sind jedem bekannt, der jemals einen Exchange Server von HyperV nach VMWare, oder von VMWare nach HyperV migriert hat: Der Server reagiert nur sehr, sehr träge auf Kommandos, alle grundlegenden Funktionen stürzen ständig ab, und selbst Explorer und Taskmanager sind kaum bedienbar. Optionen bezüglich der Vorgehensweise gibt es kaum, auch im abgesicherten Modus ist der Server kaum zu irgendwelchen Aktionen zu bewegen. Die Deinstallation der vorhergegangenen Windows Updates ist zwar über DISM nach dem Boot von externem Medium möglich, aber Besserung schafft dies nicht.
Die Lösung für dieses Problem ist mindestens genauso schwer zu finden, wie sie ungewöhnlich ist: Das Problem kann ganz einfach ausgesessen werden. Der Server findet im Verlauf von 4-6 Stunden seine Netzwerkkarte wieder, startet die Exchange-Dienste, und verhält sich vollkommen „normal“.
Nachdem diese Lösung einmal gefunden ist, konnten wir diese auf diversesten Servern nachstellen. Gemeinsamkeit aller Systeme ist/war hierbei Windows Server 2012 R2 als Betriebsystem in einer VM, installiert wurden die Januar-Updates auf zuvor vollständig aktuelle Systeme. Ein Rückstellen der Updates (und hoffen auf besserung durch die Februar-Updates) hilft nicht wirklich, das Problem tritt weiterhin auf, löst sich aber auch weiterhin von selbst.
Also: Sofern in Ihrem Unternehmen oder bei Ihren Kunden Exchange 2013 im Einsatz ist, planen Sie für dieses Update viel Zeit ein, und geben Sie dem Server diese auch.